Herbstnacht und -morgen

5.10.2018 im Nationalpark Eifel darf ich an einer Fortbildung für uns Waldführer teilnehmen, im Sternenpark bei Herrn Bardenhagen. wer die Chance hat, einmal eine Sternenwanderung zu machen, der sollte die nutzen. Wie schon in früheren Workshops, so begeistert er auch letzte Nacht. Diese Freude an der Welt der Sterne und an unserer irdischen Welt springt schnell über. Und die Demut angesichts der unbegreiflichen Dimension des Weltalls und der dazu winzigsten Kleinheit unserer Erde. Und trotzdem diese große Freude ein Teil des ganzen zu sein. Wunderbar. Einige Blicke durch die Teleskope bei einer der wahrscheinlich klarsten Nächte dieses Jahres zeigte nicht nur einen verrosteten Mars (O-Ton), sondern auch die Henkeltasse des Saturn.
Als krönenden Abschluß durft ich mich zwei weiteren Waldführern bei einer Nachtwanderung nach Gmünd anschließen um anschließend hier im Eifelhaus noch eine Weile mit Mann und Hunden bei einem leckeren Glas Wein draußen zu sitzen.

6.10.2018. morgendliche Herbststimmung in der Eifel, bei strahlend blauem Himmel und erstaunlich warmen 12°C. Gar nicht mal so früh (es war ja gestern abend eher spät, bis wir ins Bett kamen), geht mein Mann auf eine Joggingrunde. Ich mache mich kurz danach mit den Hunden auf, um die Herbststimmung zu genießen. Schon vom Haus aus sieht man ein paar Hirschkühe an dem Weg nach Oberschömbach äsen, die netterweise so lange stehen bleiben, bis ich ein nettes Foto hinbekomme. Auf dem weiteren Weg kommt mir der Mann entgegen und die Hunde entscheiden, dass sie lieber mit ihm zurück zum Haus gehen, als mit mir weiter zu spazieren und immer wieder anzuhalten, weil ich Fotos machen will. Ab Hasenhaus begleitet mich dann wieder das schon gewohnte Röhren der Hirsche. Jetzt, ohne Hunde, beschließe ich, doch nochmal ein wenig näher zu schleichen. Obwohl, schleichen bei dem Lärm, den die Jungens im Wald veranstalten, nicht so dringend erscheint. Kurz hinter dem Baggersee links im Wald hört man mindestens 4 verschiedene Hirsche. Beim Näherkommen höre ich auch das Klackern und Krachen der Geweihe. Ich versuche noch über einen kleinen Bach zu kommen in eine kleine Fichtenschonung, aber da hat der Kampf schon mit einem Schrecklaut aufgehört und ich höre einen Hirsch durch den Wald stapfen. Direkt auf mich zu. Ca 15 m entfernt hatte ich schon die Suhle gesehen. Und genau da hinein legt er sich. Ziemlich erschöpft lässt er sich in den kühlenden Schlamm fallen. Ein wenig scheint er zu bemerken, dass da etwas hinter ihm ist, aber es ist ihm auch egal. Einmal steht er auf, dreht sich, trinkt etwas (das ist sicher mineralreich, was er da trinkt 😉 ) aus der Suhle und lässt sich nochmal hineinfallen. Irgendwann scheint er wieder ausgeruht, röhrt einmal kurz und steht kurz danach auf um wieder im Wald zu verschwinden. Mein Herz schlägt wie wild, die Kamera hatte ich kaum ruhig halten können. Was für ein wunderbares Geschenk.

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